3000 Exorzisten
Mindestens 3000 neue Exorzisten will der Vatikan mit päpstlichem Segen
in die Welt entsenden. Da sollte man dafür sorgen, dass die gleich
wieder abschwirren.
In Österreich wird das Thema Exorzismus kaum diskutiert, obwohl
auch Österreich vom aktuellen Vorhaben des Vatikans betroffen ist. Als
praktizierender Atheist vertrete ich die Auffassung, dass man Personen,
die an Epilepsie oder an Schizophrenie leiden, vor der mittelalterlich
anmutenden Willkür der katholischen Kirche des 21. Jahrhunderts schützen
muss.
Hier wird von Seiten der Kirche intendiert, kranke Menschen einer
medizinischen Behandlung zu entziehen, ihnen eine Diagnose zu stellen,
die in das christliche Weltbild passt, und schließlich die mit dem
Urteil "Besessenheit" Behafteten vom Vatikan ernannten Exorzisten und
deren schwachsinnigen Ritualen auszuliefern. Amüsant? Im Kino
vielleicht! 1976 endete in Deutschland der Exorzismus mit dem Tod einer
jungen Frau; 2005 wurde in Rumänien eine junge Frau von einem Exorzisten
zu Tode gefoltert.
Da will man doch wissen, was man von Seiten der Behörden gewillt ist zu unternehmen. Auf meine Anfrage beim Justizministerium wurde auf das Innenministerium verwiesen, das Innenministerium hat mit dieser Sache nichts zu tun und verwies auf das Justizministerium. Das Justizministerium wollte nicht glauben, dass Exorzismus nicht in den Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums fällt und teilte mir mit, dass dieses Thema in der Gesellschaft und der Politik ausreichend thematisiert sein muss, um reagieren zu können. So habe ich begonnen, mich an die Parteizentrale der wichtigsten Parteien zu wenden. Sämtliche Parteisprecher bis auf eine Ausnahme haben von der aktuellen Absicht des Vatikans überhaupt noch nichts gehört, und die eine Ausnahme sagte wie die Übrigen, man könne da sowieso nichts machen, erst wenn es strafrechtlich relevant wird. Jetzt kennt man sich aus! Den Politikern ist es also egal, wenn jemand im Auftrag der katholischen Kirche getötet wird. Kümmert sich doch nachher eh das Kriminalamt darum. Die Verantwortung dafür, dass man das Töten gesetzlich hätte verhindern müssen, wird dann, wenn es für das Opfer zu spät ist, keiner übernehmen wollen. Abgesehen davon, wer sich schuldig fühlt, wenn man es zulässt, dass ein Mensch, der an Schizophrenie leidet, mutwillig der modernen Medizin und der bewährten Therapie entzogen wird, um ihn mit irgendwelchen Ritualen im Sinne einer Religion gefügig zu machen.
Und es zeigt sich noch ein weiteres Problem. So groß der Widerstand der Psychologen gegenüber dem Exorzismus auch sein mag, geschlossen treten sie nicht auf. Warum? Weil es Psychologen gibt, die der Idee des Exorzismus etwas abgewinnen können. Nach geltendem Kirchenrecht muss vor dem Exorzismus ein Arzt konsultiert werden. Wie schön, dass man gleich die Ärzte weiß, die an einen Exorzisten ihre ärztliche Verantwortung abgeben. Im Übrigen bietet die päpstliche Universität Regina Apostolorum eine offizielle Ausbildung zum Exorzisten an. Seminargebühr: 180 Euro.
Da will man doch wissen, was man von Seiten der Behörden gewillt ist zu unternehmen. Auf meine Anfrage beim Justizministerium wurde auf das Innenministerium verwiesen, das Innenministerium hat mit dieser Sache nichts zu tun und verwies auf das Justizministerium. Das Justizministerium wollte nicht glauben, dass Exorzismus nicht in den Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums fällt und teilte mir mit, dass dieses Thema in der Gesellschaft und der Politik ausreichend thematisiert sein muss, um reagieren zu können. So habe ich begonnen, mich an die Parteizentrale der wichtigsten Parteien zu wenden. Sämtliche Parteisprecher bis auf eine Ausnahme haben von der aktuellen Absicht des Vatikans überhaupt noch nichts gehört, und die eine Ausnahme sagte wie die Übrigen, man könne da sowieso nichts machen, erst wenn es strafrechtlich relevant wird. Jetzt kennt man sich aus! Den Politikern ist es also egal, wenn jemand im Auftrag der katholischen Kirche getötet wird. Kümmert sich doch nachher eh das Kriminalamt darum. Die Verantwortung dafür, dass man das Töten gesetzlich hätte verhindern müssen, wird dann, wenn es für das Opfer zu spät ist, keiner übernehmen wollen. Abgesehen davon, wer sich schuldig fühlt, wenn man es zulässt, dass ein Mensch, der an Schizophrenie leidet, mutwillig der modernen Medizin und der bewährten Therapie entzogen wird, um ihn mit irgendwelchen Ritualen im Sinne einer Religion gefügig zu machen.
Und es zeigt sich noch ein weiteres Problem. So groß der Widerstand der Psychologen gegenüber dem Exorzismus auch sein mag, geschlossen treten sie nicht auf. Warum? Weil es Psychologen gibt, die der Idee des Exorzismus etwas abgewinnen können. Nach geltendem Kirchenrecht muss vor dem Exorzismus ein Arzt konsultiert werden. Wie schön, dass man gleich die Ärzte weiß, die an einen Exorzisten ihre ärztliche Verantwortung abgeben. Im Übrigen bietet die päpstliche Universität Regina Apostolorum eine offizielle Ausbildung zum Exorzisten an. Seminargebühr: 180 Euro.
Copyright © Wolfgang Böhm