Die narzisstische Kränkung
Die Atheisten und Ärzte Alfred Adler und Sigmund Freud gaben der Wissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts neue und wichtige Orientierung abseits christlicher Denkpfade. Zu Alfred Adler siehe: Erwin Peterseil: Zwischen Ohnmacht und Allmacht. Ein Versuch, Irrationalismus, Mythen und Magie im menschlichen Dasein aus der Sicht der Individualpsychologie Alfred Adlers zu erklären. Buchausg. 1989, überarb. Internetausg. 2011.
Dass Sigmund Freud im Gegensatz zu Alfred Adler die Sexualität in den Mittelpunkt stellt, mag darauf zurückzuführen sein, dass Freud die psychologische Entdeckung machte, dass der Mensch nicht Herr im eigenen Haus ist; der Mensch ist triebgesteuert durch das Unterbewusstsein, in dem Sexualität eine dominierende Rolle einnimmt. Bis Freud meinte man, der Mensch sei "Herr im eigenen Haus". Diese Erkenntnis von Freud, dass dem nicht so ist, wird als narzisstische Kränkung bezeichnet.
Die moderne Hirnforschung des 21. Jahrhunderts belegt, dass die Handlungen des Menschen aus Impulsen aus dem Unterbewusstsein resultieren, die messbar sind, bevor der Mensch von ihnen weiß; 7 bis 14 Sekunden vor einer Handlung ist der entsprechende Impuls im Gehirn bereits messbar - auch hier ist von narzisstischer Kränkung zu sprechen.
Alle wissenschaftlichen Ergebnisse der modernen Hirnforschung besagen, dass es keine unsterbliche Seele gibt und somit kein Leben nach dem Tod - wieder narzisstische Kränkung.
Die narzisstische Kränkung bei einem religiösen Menschen besteht darin, dass es keinen Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt; in die Abwehr der schmerzhaften Realität, dass jedes Individuum der Super-GAU des Todes erwartet, wird viel Kraft investiert. Diese Abwehrkräfte lassen sich als neurotische Affekte und Handlungen wahrnehmen, die sich gegen jeden richten, der die Lebenslügen des religiösen Menschen entlarvt.
Sigmund Freud machte die Beobachtung, dass Gläubige seltener eine Neurose ausbilden - sie haben nämlich schon eine, eine Zwangsneurose, die unter dem Namen "Religiosität" in aller Munde ist. Das war eine Beobachtung von Freud, dass ein Mensch extrem selten zwei Neurosen gleichzeitig ausbildet.
Religion ist eine kollektive Zwangsneurose und Ausdruck des regressiven Wunsches nach dem Schutz eines übermächtigen Vaters.
Sigmund Freud
Freuds Hauptwerk Die Traumdeutung ist ein Standardwerk der Psychoanalyse, weiters zu empfehlen: Schriften zur Krankheitslehre der Psychoanalyse. Freud deutet die "Seele" als ein System von Trieben; Träume sind gebaut wie Dichtungen; Psychoanalyse ist als Literatur zu lesen und ein literarisches Verfahren. Freuds Krankheitsgeschichten lesen sich wie Novellen und seine Figuren tragen die Namen von literarischen Figuren. Die Traumdeutung dient bis heute als Paradigma für Literaturinterpretation; jeder gute Autor reflektiert bewusst oder unbewusst auf Freud. Freud hat sich selbst die Lektüre von Nietzsche verboten, um nicht dauernd herausfinden zu müssen, was Nietzsche schon alles vor ihm an Psychoanalytischem herausgefunden hat. Dass der schillernde Nietzsche mit Vorsicht zu genießen ist, brauche ich wohl keinem von uns aufgeklärten Atheisten zu sagen.
Gegenbilder sind wichtiger als Vorbilder.
Sigmund Freud
Das hätte Alfred Adler in dieser Form nicht formuliert, der im Gegensatz zu Freud deutlich mehr ins Soziopolitische geht.
Die moderne Hirnforschung fand heraus, dass in der evolutionären Entwicklung des menschlichen Gehirns auch der Wunsch nach der eigenen Unsterblichkeit verankert ist. Im Zuge des täglichen Überlebenskampfes hat die Evolution den Wunsch des Überlebens über den Tod hinaus tief im Menschen konstituiert. Prof. Gerald Hüther, Hirnforscher, sagte, dass grundsätzlich neue Wege im Denken, Fühlen und Handeln überhaupt nicht beschritten werden können, solange man mit den alten zurechtkommt. Man muss durch eine schwere Krise, in deren Verlauf sich Verschaltungen im Gehirn instabilisieren. Erst dann kann sich ein Mensch durch neue Verschaltungen ändern. Ohne Krise ändert sich kein Mensch. Bei einem tief religiösen Menschen würde der Weg zum Atheisten durch eine schwere Krise und schwere Depressionen führen. Krise und Depression sind mit Urängsten verbunden, sodass ein Mensch mit Depressionen oft längere Zeit braucht, bis er sich seine Depressionen eingestehen kann. Erst dann ist er bereit, sich innerlich einer Therapie zu öffnen und nach der Ursache zu suchen. Das mag erklären, weshalb Diskussionen zwischen Theisten und Atheisten die Fronten nur verhärten, weil die einen ihre innere Religiosität in der Außenwelt bestätigt haben möchen, während sie die anderen subjektivismuskritisch evolutionsbedingt betrachten.
Genetik, Evolution, moderne Hirnforschung, Psychoanalyse, Astrophysik, Geschichte: alles spricht dafür, dass es keinen Gott und kein Leben nach dem Tod gibt. Die moderne Hirnforschung findet ausschließlich Belege dafür, dass der Tod einen Super-GAU darstellt. Der Mensch besteht ausschließlich aus Materie: Körper, Hirn und Psyche, wobei die Psyche bzw. die "Seele" aus einem Teil des Gehirns besteht, wie auch aus dem Nervensystem, dem Herzen und dem Bauch (Bauchgefühl aufgrund von Nervenbündel). Das alles ist Materie und endlich also sterblich. Nach allem, was wir im 21. Jahrhundert wissen, lässt sich Atheismus als bestätigt bezeichnen.
Mit Atheismus müssen ethische Werte wie Respekt vor dem endlichen Leben und Solidarität unter den Menschen mittransportiert werden. Der evolutionäre Wunsch nach der eigenen Unsterblichkeit wird sich allerdings so bald nicht ändern, weshalb man sich nicht der Illusion hingeben sollte, wissenschaftliche Erkenntnisse könnten so einfach den religiösen Wahn der Gesellschaft überwinden. Man muss verstehen, dass Atheismus nicht Anarchie und Faustrecht bedeutet, sondern Respekt vor dem endlichen Leben, generell, auch Tieren gegenüber, und Solidarität.
Menschen sind im Grunde, biologisch betrachtet, Säugetiere. Ich kann jeden Vegetarier und jeden Tierschützer gut verstehen. Echte Ethik ist die logische Konsequenz des aufgeklärten Atheismus, denn auf dem Boden der Realität braucht keiner abzuheben, da annulliert sich jede religiöse Dünkelhaftigkeit von selbst, was zwangsläufig zu Solidarität unter den Menschen und gegenseitigem Respekt führt. Genetische Dispositionen und somit Verbrecher wird es immer geben; Gesetz und Verfassung sind das Werkzeug des Staats für ein humanes Zusammenleben.
Übertriebener Sozial-Optimismus ist unangebracht. Der Mensch kommt nackt auf die Welt, auch geistig, bei unterschiedlichen geistigen und psychischen Voraussetzungen für individuelle Entwicklung. Menschliche Entwicklungsprozesse sind außerordentlich zeitaufwendig. Aber man kann die Menschen pädagogisch zu sozial-vernünftigem Denken motivieren, wenn man beim Kleinkind beginnt einzusehen, dass jedes positive wie auch negative Erlebnis lebenslänglich im Unterbewusstsein verankert bleibt und später im Erwachsenenalter auf das Bewusstsein und somit auch auf das Handeln wirkt.
An dieser Stelle sind zwei überaus interessante Bücher des Psychoanalytikers Arno Gruen zu empfehlen: "Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau. dtv" und "Falsche Götter. Über Liebe, Hass und die Schwierigkeit des Friedens. Econ Verl."
Dass Sigmund Freud im Gegensatz zu Alfred Adler die Sexualität in den Mittelpunkt stellt, mag darauf zurückzuführen sein, dass Freud die psychologische Entdeckung machte, dass der Mensch nicht Herr im eigenen Haus ist; der Mensch ist triebgesteuert durch das Unterbewusstsein, in dem Sexualität eine dominierende Rolle einnimmt. Bis Freud meinte man, der Mensch sei "Herr im eigenen Haus". Diese Erkenntnis von Freud, dass dem nicht so ist, wird als narzisstische Kränkung bezeichnet.
Die moderne Hirnforschung des 21. Jahrhunderts belegt, dass die Handlungen des Menschen aus Impulsen aus dem Unterbewusstsein resultieren, die messbar sind, bevor der Mensch von ihnen weiß; 7 bis 14 Sekunden vor einer Handlung ist der entsprechende Impuls im Gehirn bereits messbar - auch hier ist von narzisstischer Kränkung zu sprechen.
Alle wissenschaftlichen Ergebnisse der modernen Hirnforschung besagen, dass es keine unsterbliche Seele gibt und somit kein Leben nach dem Tod - wieder narzisstische Kränkung.
Die narzisstische Kränkung bei einem religiösen Menschen besteht darin, dass es keinen Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt; in die Abwehr der schmerzhaften Realität, dass jedes Individuum der Super-GAU des Todes erwartet, wird viel Kraft investiert. Diese Abwehrkräfte lassen sich als neurotische Affekte und Handlungen wahrnehmen, die sich gegen jeden richten, der die Lebenslügen des religiösen Menschen entlarvt.
Sigmund Freud machte die Beobachtung, dass Gläubige seltener eine Neurose ausbilden - sie haben nämlich schon eine, eine Zwangsneurose, die unter dem Namen "Religiosität" in aller Munde ist. Das war eine Beobachtung von Freud, dass ein Mensch extrem selten zwei Neurosen gleichzeitig ausbildet.
Religion ist eine kollektive Zwangsneurose und Ausdruck des regressiven Wunsches nach dem Schutz eines übermächtigen Vaters.
Sigmund Freud
Freuds Hauptwerk Die Traumdeutung ist ein Standardwerk der Psychoanalyse, weiters zu empfehlen: Schriften zur Krankheitslehre der Psychoanalyse. Freud deutet die "Seele" als ein System von Trieben; Träume sind gebaut wie Dichtungen; Psychoanalyse ist als Literatur zu lesen und ein literarisches Verfahren. Freuds Krankheitsgeschichten lesen sich wie Novellen und seine Figuren tragen die Namen von literarischen Figuren. Die Traumdeutung dient bis heute als Paradigma für Literaturinterpretation; jeder gute Autor reflektiert bewusst oder unbewusst auf Freud. Freud hat sich selbst die Lektüre von Nietzsche verboten, um nicht dauernd herausfinden zu müssen, was Nietzsche schon alles vor ihm an Psychoanalytischem herausgefunden hat. Dass der schillernde Nietzsche mit Vorsicht zu genießen ist, brauche ich wohl keinem von uns aufgeklärten Atheisten zu sagen.
Gegenbilder sind wichtiger als Vorbilder.
Sigmund Freud
Das hätte Alfred Adler in dieser Form nicht formuliert, der im Gegensatz zu Freud deutlich mehr ins Soziopolitische geht.
Die moderne Hirnforschung fand heraus, dass in der evolutionären Entwicklung des menschlichen Gehirns auch der Wunsch nach der eigenen Unsterblichkeit verankert ist. Im Zuge des täglichen Überlebenskampfes hat die Evolution den Wunsch des Überlebens über den Tod hinaus tief im Menschen konstituiert. Prof. Gerald Hüther, Hirnforscher, sagte, dass grundsätzlich neue Wege im Denken, Fühlen und Handeln überhaupt nicht beschritten werden können, solange man mit den alten zurechtkommt. Man muss durch eine schwere Krise, in deren Verlauf sich Verschaltungen im Gehirn instabilisieren. Erst dann kann sich ein Mensch durch neue Verschaltungen ändern. Ohne Krise ändert sich kein Mensch. Bei einem tief religiösen Menschen würde der Weg zum Atheisten durch eine schwere Krise und schwere Depressionen führen. Krise und Depression sind mit Urängsten verbunden, sodass ein Mensch mit Depressionen oft längere Zeit braucht, bis er sich seine Depressionen eingestehen kann. Erst dann ist er bereit, sich innerlich einer Therapie zu öffnen und nach der Ursache zu suchen. Das mag erklären, weshalb Diskussionen zwischen Theisten und Atheisten die Fronten nur verhärten, weil die einen ihre innere Religiosität in der Außenwelt bestätigt haben möchen, während sie die anderen subjektivismuskritisch evolutionsbedingt betrachten.
Genetik, Evolution, moderne Hirnforschung, Psychoanalyse, Astrophysik, Geschichte: alles spricht dafür, dass es keinen Gott und kein Leben nach dem Tod gibt. Die moderne Hirnforschung findet ausschließlich Belege dafür, dass der Tod einen Super-GAU darstellt. Der Mensch besteht ausschließlich aus Materie: Körper, Hirn und Psyche, wobei die Psyche bzw. die "Seele" aus einem Teil des Gehirns besteht, wie auch aus dem Nervensystem, dem Herzen und dem Bauch (Bauchgefühl aufgrund von Nervenbündel). Das alles ist Materie und endlich also sterblich. Nach allem, was wir im 21. Jahrhundert wissen, lässt sich Atheismus als bestätigt bezeichnen.
Mit Atheismus müssen ethische Werte wie Respekt vor dem endlichen Leben und Solidarität unter den Menschen mittransportiert werden. Der evolutionäre Wunsch nach der eigenen Unsterblichkeit wird sich allerdings so bald nicht ändern, weshalb man sich nicht der Illusion hingeben sollte, wissenschaftliche Erkenntnisse könnten so einfach den religiösen Wahn der Gesellschaft überwinden. Man muss verstehen, dass Atheismus nicht Anarchie und Faustrecht bedeutet, sondern Respekt vor dem endlichen Leben, generell, auch Tieren gegenüber, und Solidarität.
Menschen sind im Grunde, biologisch betrachtet, Säugetiere. Ich kann jeden Vegetarier und jeden Tierschützer gut verstehen. Echte Ethik ist die logische Konsequenz des aufgeklärten Atheismus, denn auf dem Boden der Realität braucht keiner abzuheben, da annulliert sich jede religiöse Dünkelhaftigkeit von selbst, was zwangsläufig zu Solidarität unter den Menschen und gegenseitigem Respekt führt. Genetische Dispositionen und somit Verbrecher wird es immer geben; Gesetz und Verfassung sind das Werkzeug des Staats für ein humanes Zusammenleben.
Übertriebener Sozial-Optimismus ist unangebracht. Der Mensch kommt nackt auf die Welt, auch geistig, bei unterschiedlichen geistigen und psychischen Voraussetzungen für individuelle Entwicklung. Menschliche Entwicklungsprozesse sind außerordentlich zeitaufwendig. Aber man kann die Menschen pädagogisch zu sozial-vernünftigem Denken motivieren, wenn man beim Kleinkind beginnt einzusehen, dass jedes positive wie auch negative Erlebnis lebenslänglich im Unterbewusstsein verankert bleibt und später im Erwachsenenalter auf das Bewusstsein und somit auch auf das Handeln wirkt.
An dieser Stelle sind zwei überaus interessante Bücher des Psychoanalytikers Arno Gruen zu empfehlen: "Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau. dtv" und "Falsche Götter. Über Liebe, Hass und die Schwierigkeit des Friedens. Econ Verl."
Ein bekannter Satz aus dem Neuen Testament: "Nur die Wahrheit macht frei." Was kann im 21. Jahrhundert anderes die Wahrheit sein als der echte, aufgeklärte Atheismus, also die Erkenntnis, dass es keinen wie auch immer gearteten Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt.
Wir hüpfen ein paarmal auf,
die einen auf Marmor,
die anderen auf Mist,
dann ist es aus für immer.
Voltaire
Wir hüpfen ein paarmal auf,
die einen auf Marmor,
die anderen auf Mist,
dann ist es aus für immer.
Voltaire
Subjektivismuskritik
Subjektivismuskritik bedeutet Kritik am Deutschen Idealismus, vor allem an Hegel, ganz allgemein aber Kritik am subjektiven Denken und Fühlen des Menschen, das zu Fehleinschätzung und Selbstüberschätzung neigt. Sämtliche Fehlentscheidungen und Fehlleistungen in der Menschheitsgeschichte lassen sich so ganz konkret unter dem Aspekt des Subjetivismus beleuchten. Wäre beispielsweise Hitler nicht so extrem subjektivistisch gewesen, hätte er weder einen Weltkrieg angefangen noch den Unsinn von der eigenen Herrenrasse verbreitet.
Alles ist subjektiv, aber man kann ein Stückchen in Richtung Objektivität gehen, nur ein Stück, mehr geht nicht, weil wir von Nietzsche wissen, dass es keine reine Objektivität gibt.
"Der Mensch" ist als Selbstbelügungssubjekt zu begreifen. Subjektivismuskritik erklärt in Fortsetzung mit dem "Radikalen Konstruktivismus" die unauflösbare Determiniertheit des Menschen auf rein subjektives Erleben der Umwelt einschließlich restriktiver Wahrnehmung.
Der Radikale Konstruktivismus führt die Subjektivismuskritik auf die Spitze und sagt, dass die Wirklichkeit konstruiert und erfunden und bei jedem Menschen anders ist. Dies lässt sich gut anhand der Sprache exemplifizieren, wo ein beliebiges Wort für jeden Menschen eine andere Bedeutung hat. Das Wort "Bier" zum Beispiel löst bei zwei Menschen niemals die genau gleichen Assoziationen aus. Der Mensch neigt im Denken zu Gegensatzpaaren - gut - böse, die Religionen arbeiten damit. Bei Friedrich Schiller haben wir das in der Literatur der Klassik, durch Franz Grillparzer und Arthur Schnitzler wurde das dualistische Denken in der Dramatik überwunden, denn ein Charakter ist nicht gut oder böse, er ist beides und die Grenzen sind fließend, und was gut und was böse ist, liegt im Auge des Betrachters und ist somit subjektiv.
Zum "Radikalen Konstruktivismus" siehe: Ernst von Glasersfeld: Wege des Wissens. Konstruktivistische Erkundungen durch unser Denken. Heidelberg: Carl Auer 1997.
Alles ist subjektiv, aber man kann ein Stückchen in Richtung Objektivität gehen, nur ein Stück, mehr geht nicht, weil wir von Nietzsche wissen, dass es keine reine Objektivität gibt.
"Der Mensch" ist als Selbstbelügungssubjekt zu begreifen. Subjektivismuskritik erklärt in Fortsetzung mit dem "Radikalen Konstruktivismus" die unauflösbare Determiniertheit des Menschen auf rein subjektives Erleben der Umwelt einschließlich restriktiver Wahrnehmung.
Der Radikale Konstruktivismus führt die Subjektivismuskritik auf die Spitze und sagt, dass die Wirklichkeit konstruiert und erfunden und bei jedem Menschen anders ist. Dies lässt sich gut anhand der Sprache exemplifizieren, wo ein beliebiges Wort für jeden Menschen eine andere Bedeutung hat. Das Wort "Bier" zum Beispiel löst bei zwei Menschen niemals die genau gleichen Assoziationen aus. Der Mensch neigt im Denken zu Gegensatzpaaren - gut - böse, die Religionen arbeiten damit. Bei Friedrich Schiller haben wir das in der Literatur der Klassik, durch Franz Grillparzer und Arthur Schnitzler wurde das dualistische Denken in der Dramatik überwunden, denn ein Charakter ist nicht gut oder böse, er ist beides und die Grenzen sind fließend, und was gut und was böse ist, liegt im Auge des Betrachters und ist somit subjektiv.
Zum "Radikalen Konstruktivismus" siehe: Ernst von Glasersfeld: Wege des Wissens. Konstruktivistische Erkundungen durch unser Denken. Heidelberg: Carl Auer 1997.
(...) alles das 'Unvergängliche' (...) ist auch nur ein Gleichnis (...) die Dichter lügen zu viel
Friedrich Nietzsche in "Also sprach Zarathustra" (2. Teil, Von den Dichtern) in Anspielung auf die Schlussverse in Goethes Faust II
Friedrich Nietzsche in "Also sprach Zarathustra" (2. Teil, Von den Dichtern) in Anspielung auf die Schlussverse in Goethes Faust II
Aufgeklärter Atheismus
Der italienische Philosoph Giordano Bruno - 1600 in Rom als "Ketzer" verbrannt - vertrat während der Renaissance einen metaphysischen Pantheismus, an dem sich unter anderen auch Goethe und Herder orientierten. Der Pantheismus bezeichnet eine Form der Religiosität, wonach "Gott" und Welt eins seien; dabei wird die Personhaftigkeit "Gottes" abgelehnt, die Existenz "Gottes" aber vorausgesetzt. Der "Weltgeist" bei Hegel sucht als Fortsetzung des Pantheismus das "Göttliche" in der Welt zu fassen und nähert sich so dem Panentheismus - diese Verbindung aus Theismus und Pantheismus bezeichnet eine religiöse Lehre, wonach das All in "Gott" eingeschlossen sei - alles sei in "Gott".
Subjektivismuskritik zielt in seiner ursprünglichen Bedeutung auf Kritik an Pantheismus, Panentheismus und "Weltgeist" ab und entlarvt den Hegel'schen "Weltgeist" als subjektive Selbsttäuschung, mit der Welt "Gott" und mit "Gott" die Welt begreifen zu können. Die philosophische, psychologische und literarische Methode "Subjektivismuskritik" war im 19. Jahrhundert mit Agnostizismus verbunden.
Der aufgeklärte Atheismus des 21. Jahrhunderts überwindet neben dem Agnostizismus auch den positiven Atheismus und wird als echter Atheismus als die Erkenntnis definiert, dass es keinen wie auch immer gearteten Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt - an Belegen der modernen Hirnforschung ebenso wie an Genetik, Evolution, Astrophysik und Psychoanalyse orientiert.
Da sich der Mensch selbst nicht ernst nehmen kann, ist er auch von anderen nicht ernst zu nehmen.
Subjektivismuskritik zielt in seiner ursprünglichen Bedeutung auf Kritik an Pantheismus, Panentheismus und "Weltgeist" ab und entlarvt den Hegel'schen "Weltgeist" als subjektive Selbsttäuschung, mit der Welt "Gott" und mit "Gott" die Welt begreifen zu können. Die philosophische, psychologische und literarische Methode "Subjektivismuskritik" war im 19. Jahrhundert mit Agnostizismus verbunden.
Der aufgeklärte Atheismus des 21. Jahrhunderts überwindet neben dem Agnostizismus auch den positiven Atheismus und wird als echter Atheismus als die Erkenntnis definiert, dass es keinen wie auch immer gearteten Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt - an Belegen der modernen Hirnforschung ebenso wie an Genetik, Evolution, Astrophysik und Psychoanalyse orientiert.
Da sich der Mensch selbst nicht ernst nehmen kann, ist er auch von anderen nicht ernst zu nehmen.
Copyright © Wolfgang Böhm