Der religionsfreie Realist und Humanist Wolfgang Böhm redet Klartext, dass es keinen wie auch immer gearteten Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt, und positioniert den aufgeklärten Atheismus in weltanschaulicher einschließlich ethischer und wissenschaftlicher Hinsicht als rational-humanistische Antwort auf human-defizitäre sakrale Verblendungen und konstituiert ihn als progressiv-autonomische, aufgeklärte und der Wahrheit verpflichtete Replik auf die kultur-reaktionäre und sozial-parasitäre Genese von Religion und thematisiert Versuche der Verhinderung von Forschung und wissenschaftlichem Fortschritt und die Förderung einer Geisteshaltung der Intoleranz und der Bereitschaft zur Unterdrückung anderer sowie die Verbreitung lebensfeindlicher Moralvorstellungen und die Unterbindung von Freiheit und Autonomie durch Religion ebenso wie die soziale und kulturelle Schädlichkeit von Religion durch Religionisierung und gewaltsame Missionierung, religiös motivierten Terrorismus, Religionskriege, Diskriminierung, Körperfeindlichkeit und den durch religiöse Verdammungsängste verursachten Schaden für Individuum und Gesellschaft.
Atheismophobie ist nicht das Wort des Jahres, sondern der Geschichte. Ein kurzes Plädoyer gegen Atheismophobie: Aufgeklärter Atheismus ist weder intolerant noch fundamentalistisch und lässt sich dennoch atheistische Erkenntnis nicht einfach wegstreichen, um sich selbstverleugnerisch anderen zur Freude im 21. Jahrhundert naiv zu stellen. Der aufgeklärte Atheismus steht für freie Religionsausübung im Rahmen humanistischer Gesetze. Selbstverständlich ist fundamentalistischer Atheismus – fordert exklusive Sonderrechte – streng abzulehnen und steht in krassem Widerspruch zur Ethik des aufgeklärten Atheismus mit ihrem Respekt vor der Autonomie bzw. Selbstbestimmung des Menschen.
Atheismus ist keine "Leerformel" - wie öfters behauptet -, sondern das Fundament für Aufklärung. Der aufgeklärte Atheismus des 21. Jahrhunderts gründet auf einer ethischen Basis, bei der neben Respekt vor dem endlichen Leben, Solidarität unter den Menschen und liberalen Gesellschaftswerten ohne Diskriminierung die Autonomie bzw. Selbstbestimmung als Gegensatz zur religiösen Fremdbestimmung einen wesentlichen Bestandteil bildet. Liberale Gesellschaftswerte sind auf aufgeklärte Atheisten wie Denis Diderot, Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, Wegbereiter des französischen Positivismus, und Julien Offray de La Mettrie zurückzuführen. Atheismus und Laizität implizieren die Aufwertung des Lebens und wahren Humanismus ohne religiösen Wahn und ohne falsche religiöse Versprechungen. Echte Atheisten haben ein realistisches, aufgeklärtes und der Wahrheit verpflichtetes Weltbild.
Aufgeklärte Atheisten missionieren nicht und respektieren das Weltbild des anderen - sofern der Respekt korrespondiert und korreliert. Jeder darf glauben, was er mag. Und in einer gelebten Demokratie nehmen auch Atheisten das Recht für sich in Anspruch, ihren Standpunkt klar zu positionieren und ihre Ansichten einschließlich Kritik offen zu äußern. Eine Demokratie, die keine - wenn auch scharfe - Kritik aushält, ist keine Demokratie und wertlos.
In Bezug auf Atheismus machen es sich Theologen mitunter recht einfach; sie sprechen von den vier großen Atheisten - Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud - und meinen, da könnten Atheisten des 21. Jahrhunderts nicht mitreden. Da geben sich Theisten ihre billigen Antworten, möchten Atheisten einen Maulkorb verpassen und beweihräuchern sich mit stolzer Eitelkeit selbst, ohne zu erkennen, dass sie sich bei dieser Argumentation selbst einen Maulkorb verpasst haben und mit Thomas von Aquin, Johannes Calvin, Gottfried Wilhelm Leibniz und Søren Kierkegaard selber nicht mitreden können.
Von Kirchenvertretern liest man bei deren Atheismuskritik mitunter, dass Atheisten argumentieren würden, als ob sie sich wünschten, dass "Gott" nicht existiere, dass "moderne" bzw. "neue" Atheisten einen "missionarischen" Eifer für ihre Hoffnungslosigkeit entwickeln würden, dass sich Atheisten ihren Untergang wünschten und andere in die Hoffnungslosigkeit mit hineinziehen wollten; auch kommt es vor, dass Atheisten als "Trotteln" bzw. als "dumm" beschimpft werden - was aufgeklärte Atheisten von "Gottes"-Gehorsamen mit voller Begeisterung entgegennehmen.
Kleriker berufen sich gerne auf Psalm 53:2 des Davidpsalms "Die Torheit der Gottesleugner" aus dem Alten Testament: "Der Narr spricht in seinem Herzen: 'Es gibt keinen Gott!' Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel; da ist keiner, der Gutes tut." (Textversion: Schlachter-Bibel 2000) Diesen Text soll David um 1000 vor der neuen Zeitrechnung geschrieben haben bzw. man schrieb ihm diesen Psalm zu. Da Atheisten den Friedensnobelpreis erhalten haben, annulliert sich der Inhalt des Psalms von selbst.
Diverse soziologische Studien belegen, dass Atheismus etwas mit Intelligenz zu tun hat, denn je fortschrittlicher und gebildeter eine Gesellschaft ist, desto weniger glauben ihre Mitglieder an "Gott", was zahlreiche empirische Studien bestätigen und damit die Wichtigkeit von Aufklärung und Säkularisierung unterstreichen.
Wer Trost bei einer Religion suchen möchte, soll ihn dort finden; aufgeklärte und der Wahrheit verpflichtete AtheistInnen haben sich weder den Begriff "Atheismus" - aus dem Altgriechischen von "atheos" - ausgesucht noch den Super-GAU des Todes, sie haben sich ausgesucht, mit der Wahrheit zu leben anstatt in der Lüge.
Atheismus ist keine "Leerformel" - wie öfters behauptet -, sondern das Fundament für Aufklärung. Der aufgeklärte Atheismus des 21. Jahrhunderts gründet auf einer ethischen Basis, bei der neben Respekt vor dem endlichen Leben, Solidarität unter den Menschen und liberalen Gesellschaftswerten ohne Diskriminierung die Autonomie bzw. Selbstbestimmung als Gegensatz zur religiösen Fremdbestimmung einen wesentlichen Bestandteil bildet. Liberale Gesellschaftswerte sind auf aufgeklärte Atheisten wie Denis Diderot, Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, Wegbereiter des französischen Positivismus, und Julien Offray de La Mettrie zurückzuführen. Atheismus und Laizität implizieren die Aufwertung des Lebens und wahren Humanismus ohne religiösen Wahn und ohne falsche religiöse Versprechungen. Echte Atheisten haben ein realistisches, aufgeklärtes und der Wahrheit verpflichtetes Weltbild.
Aufgeklärte Atheisten missionieren nicht und respektieren das Weltbild des anderen - sofern der Respekt korrespondiert und korreliert. Jeder darf glauben, was er mag. Und in einer gelebten Demokratie nehmen auch Atheisten das Recht für sich in Anspruch, ihren Standpunkt klar zu positionieren und ihre Ansichten einschließlich Kritik offen zu äußern. Eine Demokratie, die keine - wenn auch scharfe - Kritik aushält, ist keine Demokratie und wertlos.
In Bezug auf Atheismus machen es sich Theologen mitunter recht einfach; sie sprechen von den vier großen Atheisten - Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud - und meinen, da könnten Atheisten des 21. Jahrhunderts nicht mitreden. Da geben sich Theisten ihre billigen Antworten, möchten Atheisten einen Maulkorb verpassen und beweihräuchern sich mit stolzer Eitelkeit selbst, ohne zu erkennen, dass sie sich bei dieser Argumentation selbst einen Maulkorb verpasst haben und mit Thomas von Aquin, Johannes Calvin, Gottfried Wilhelm Leibniz und Søren Kierkegaard selber nicht mitreden können.
Von Kirchenvertretern liest man bei deren Atheismuskritik mitunter, dass Atheisten argumentieren würden, als ob sie sich wünschten, dass "Gott" nicht existiere, dass "moderne" bzw. "neue" Atheisten einen "missionarischen" Eifer für ihre Hoffnungslosigkeit entwickeln würden, dass sich Atheisten ihren Untergang wünschten und andere in die Hoffnungslosigkeit mit hineinziehen wollten; auch kommt es vor, dass Atheisten als "Trotteln" bzw. als "dumm" beschimpft werden - was aufgeklärte Atheisten von "Gottes"-Gehorsamen mit voller Begeisterung entgegennehmen.
Kleriker berufen sich gerne auf Psalm 53:2 des Davidpsalms "Die Torheit der Gottesleugner" aus dem Alten Testament: "Der Narr spricht in seinem Herzen: 'Es gibt keinen Gott!' Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel; da ist keiner, der Gutes tut." (Textversion: Schlachter-Bibel 2000) Diesen Text soll David um 1000 vor der neuen Zeitrechnung geschrieben haben bzw. man schrieb ihm diesen Psalm zu. Da Atheisten den Friedensnobelpreis erhalten haben, annulliert sich der Inhalt des Psalms von selbst.
Diverse soziologische Studien belegen, dass Atheismus etwas mit Intelligenz zu tun hat, denn je fortschrittlicher und gebildeter eine Gesellschaft ist, desto weniger glauben ihre Mitglieder an "Gott", was zahlreiche empirische Studien bestätigen und damit die Wichtigkeit von Aufklärung und Säkularisierung unterstreichen.
Wer Trost bei einer Religion suchen möchte, soll ihn dort finden; aufgeklärte und der Wahrheit verpflichtete AtheistInnen haben sich weder den Begriff "Atheismus" - aus dem Altgriechischen von "atheos" - ausgesucht noch den Super-GAU des Todes, sie haben sich ausgesucht, mit der Wahrheit zu leben anstatt in der Lüge.
Grundsätze atheistischer Ethik lassen sich von der Lehre des griechischen Philosophen Epikur ableiten:
Die Wurzeln Europas sind im Übrigen nicht christlich, die Wurzeln Europas sind die griechische und die römische Antike.
- Schade niemandem!
- Lasse dir keinen Schaden zufügen!
- Sorge dafür, dass anderen kein Schaden zugefügt wird!
- Auch die Natur soll nicht geschädigt werden!
Die Wurzeln Europas sind im Übrigen nicht christlich, die Wurzeln Europas sind die griechische und die römische Antike.
- Ich weiß, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt. = gnostische Religiosität
- Ich glaube, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt. = positive Religiosität
- Gott ist nicht erkennbar. = Agnostizismus
- Ich weiß nicht, ob es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt. = Skeptizismus
- Ich glaube, es gibt keinen Gott und kein Leben nach dem Tod. = positiver Atheismus
- Die Erkenntnis, dass es keinen wie auch immer gearteten Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt. = echter Atheismus
Zur christlichen Tradition der Bevormundung Andersdenkender
Duden 1941: Atheismus = "Gottesleugnung"; Duden 1996: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes leugnet"; Duden 2000: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint"; es dauerte bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, ehe man in der Duden-Redaktion bei Atheismus von "Gottesleugung" zur Verneinung eines Gottes gelangte.
Aus dem Markus- und dem Lukas-Evangelium kennt man die Verleugnung von Jesus durch Petrus. Man leugnet etwas, das es gibt, das vorhanden ist: Der Straftäter leugnet seine Schuld; er leugnet nicht, den Mann gesehen zu haben; wochenlang hat er alles abgeleugnet. Etwas "verneinen" hat eine ganz andere Qualität: Dass zu Weihnachten der Osterhase kommt, ist zu verneinen.
Das späte Umdenken in der Duden-Redaktion verweist auf die lange christliche Tradition der Bevormundung Andersdenkender.
Duden 1941: Atheismus = "Gottesleugnung"; Duden 1996: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes leugnet"; Duden 2000: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint"; es dauerte bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, ehe man in der Duden-Redaktion bei Atheismus von "Gottesleugung" zur Verneinung eines Gottes gelangte.
Aus dem Markus- und dem Lukas-Evangelium kennt man die Verleugnung von Jesus durch Petrus. Man leugnet etwas, das es gibt, das vorhanden ist: Der Straftäter leugnet seine Schuld; er leugnet nicht, den Mann gesehen zu haben; wochenlang hat er alles abgeleugnet. Etwas "verneinen" hat eine ganz andere Qualität: Dass zu Weihnachten der Osterhase kommt, ist zu verneinen.
Das späte Umdenken in der Duden-Redaktion verweist auf die lange christliche Tradition der Bevormundung Andersdenkender.
Atheistische Syllogismen
von Wolfgang Böhm
Die Erde dreht sich nicht um Religionen, sondern um die Sonne.
Der aufgeklärte Atheismus steht für ein realistisches und der Wahrheit verpflichtetes Weltbild. Und wenn aufgeklärte AtheistInnen beispielsweise griechische Epen, wie die Odyssee von Homer, oder römische Dichtung, wie die Metamorphosen des Ovid, lesen, werden sie den hohen literarischen Wert zu schätzen und die Verse metaphorisch zu deuten wissen.
Wer mit der Wahrheit nicht leben kann, muss in der Lüge leben. Das ist der Grund, weshalb aufgeklärte Atheisten nicht antiklerikal agieren. Anders als von Religionsvertretern gerne behauptet, haben aufgeklärte echte Atheisten auch echtes Verständnis.
Natürlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Wir kommen alle in den Himmel. Die Körperflüssigkeit verdunstet und gelangt in den Äther und also in den Himmel, der Rest - Fleisch, Fett, Knochen - dient Tierchen und Mikroorganismen zur Nahrung und gelangt so in einen biologischen Kreislauf.
Ausschnitte aus der sogenannten "Ode" An die Freude, einem vom Autor Friedrich Schiller selbst verworfenen "Gottes"-Text:
Brüder – überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.
Und der Cherub steht vor Gott.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt,
Ueber Sternen muß er wohnen.
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen.
Unser Schuldbuch sey vernichtet!
Ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
Richtet Gott – wie wir gerichtet.
Brüder, gält es Gut und Blut –
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut.
Dem Gelübde treu zu seyn,
Schwört es bei dem Sternenrichter!
Bei der sogenannten "Ode" An die Freude handelt es sich um ein Gedicht, das Friedrich Schiller im November 1785 im Auftrag seines Förderers verfasst und gar nicht als "Ode" geschrieben hatte und das Schiller schließlich aus seinem Gesamtwerk getilgt wissen wollte. Schiller hat sich geschämt, An die Freude geschrieben zu haben, und dieser von Beethoven - musikalisch ganz hervorragend mit wunderbarer Doppelfuge - vertonte Schmarren wurde die Hymne der Europäischen Union, womit sich die EU einen Text ausgesucht hat, der patriarchalisch, sexistisch und peinlich-naiv ist. Schiller hat die Größe besessen, dieses, sein Gedicht als Mist zu entlarven. Dieser Text in der EU-Hymne ist ein Affront gegenüber allen, die ein realistisches, aufgeklärtes und der Wahrheit verpflichtetes Weltbild haben.
Copyright © Wolfgang Böhm